Samstag, 31. Dezember 2016

"Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum" - oder: Always keep fighing!

Mein Rückblick auf das Jahr 2016 und was meine Ziele, Träume und Wünsche für 2017 sind.

Hallöchen ihr Lieben - ein letztes Mal dieses Jahr.

Ich versuche meine wichtigsten Ereignisse chronologisch aufzuzählen...
Als erstes wäre da mein Oberarmtattoo. Die Bedeutung dazu ist einerseits der Tierschutz und andererseits ein Thema was ich gegen Ende nocheinmal thematisieren werde.



Anfang April waren "Oomph!" in Dresden und ich dabei! Diese Band war eine meiner ersten Lieblingsbands, haben mich durch die verschiedensten Zeiten getragen und ich liebe von der ersten Minuten einfach jedes Lied von ihnen. Sie nach all den Jahren Mal Live zu sehen, war ein wahnsinnig berauschendes Gefühl - ich freue mich auf das nächste Mal!❤


Als nächstes wahrscheinlich DAS einschneidenste Erlebnis überhaupt... darauffolgend etwas was ich mich schon 2 Jahre zuvor gewünscht habe.
Ich begleitete und betreute meinen jetzigen Freund - zu dem Zeitpunkt waren wir noch nicht zusammen - beim Oberelbemarathon in Dresden. Es kamen Gefühle wieder auf, die jeder von uns schon vor 2 Jahren hatte - als wir uns kennenlernten, nur diesmal sprachen wir darüber. Das ich ihn nun tatsächlich meinen Freund nennen darf, ist einfach ein wahr gewordener Traum❤
Von daher kann ich jedem nur raten für seinen Traum zu kämpfen und auch mal etwas zu riskieren - den schweren Weg zu gehen und nicht immer nur den einfachen.


Ein großes Erlebnis an welches ich fast nicht geglaubt habe: meine bestandenen Prüfung! Endlich Physiotherapeutin! Ich war davon überzeugt, dass ich nicht bestanden habe, aber ich hab diese verdammt stressige Zeit mit diesen verdammten Prüfungen, die mit Sicherheit im Hass erfunden, überstanden und konnte endlich mein Zimmer aufräumen😆

Danach war ich mit meinem Freund auf Mallorca - es war mein Geburtstagsgeschenk zur 2. 0👸



Kommen wir nun zu dem anderen Teil meines Tattoos: Always keep fighting und dem Semikolon ( ; ). Ich hab dieses Jahr endlich begriffen, dass ich nicht einfach mit fingerschnipsen "geheilt" bin. Ich weiß das meine depressiven Schübe immer wiederkehren werden und ich will nicht das sie mich irgendwann wieder kaputt machen. Ich hab mich dieses Jahr endlich aufgerafft und hatte meinen ersten Gesprächstermin am 28.11. gehabt, in welcher bei mir eine Persönlichkeitsstörung angeheftet wurde. Nächstes Jahr möchte ich eine Therapie beginnen und werde euch davon berichten, um anderen Kraft und Mut zuzusprechen und um darüber auszuklären, dass man mit soetwas nicht "bekloppt" ist.

Es ist dieses Jahr vieles passiert was mich das Jahr sehr beschäftigt hat, ich hoffe das 2017 besser wird- politisch, menschlich und kulturell...
Für das nächstes Jahr wünsche ich mir Frieden, Liebe und Empathie für alle Menschen.✌ Für mich persönlich wünsche ich mir einfach das alles so klappt wie ich mir das vorstelle (Umzug, Arbeit, Urlaub ❤)

Ich wünsche euch alles Gute für 2017, rutscht gut rein und das alle eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Eure,

CoCo.

Mittwoch, 16. November 2016

COPD - Die anderen Probleme mit der Luft

Eine Erkrankung die häufig Raucher betrifft...

Hallo meine Lieben,
eigentlich sollte dieser Post ja schon letzte Woche online kommen, aber ich hab es leider nicht geschafft - entschuldigt.

Heute beschäftigen wir uns mit der COPD - klären vorallem den Unterschied zum Asthma und natürlich auch was COPD eigentlich bedeutet. Schaut hier was euch erwartet:

Inhalt:

  • Was bedeutet COPD und wie ensteht sie?
  • Wieso ist (passiv) rauchen so schädlich?
  • Welche Symptome weisen auf diese Erkranukung hin?
  • Was unterscheidet COPD von Asthma?
  • Wie verläuft die Behandlung?

Was bedeutet COPD und wie ensteht sie?


Ausgesprochen bedeutet COPD → Chronic Obstructive Pulmonary Disease, zu deutsch also eine lebenslänglich verengte Lungenerkrankung.
Eine Verengung in den Lungen bedeutet, dass der Gasaustausch nicht mehr hundertprozentig von statten gehen kann. Bereits in dem Asthma - Post hatte ich den Ablauf der Atmung geschildert:
" Über die Nase atmen wir sauerstoffhaltige Luft ein, reinigen sie, wärmen und feuchten sie an und schicken sie auf dem Weg durch die Luftröhre zu den Bronchien. Nach immer kleinerer Verzweigung kommt die Luft in den Lungenblässchen an, wo der Sauerstoff in die Venen transportiert wird und der Kohlenstoffdioxid aus den Venen in die Lungenblässchen transportiert wird. Der Kohlenstoffdioxid wird mit der nächsten Ausatmung wieder ausgeatmet."

Bei Asthma sind Auslöser meist allergischer und / oder chemischer Natur, bei der COPD ist es größtenteils das Rauchen (COPD zählt zu den Erkrankungen wo wirklich SICHER feststeht, dass Rauchen ein Auslöser ist), daneben stehen noch Schadstoffe in der Luft (ständig Haarspray als Frisöse, ständig staubige Luft als Bauarbeiter, ...) und schwere kindliche Erkrankungen des Atemsystems. Durch eine Schutzmechanismus der Lunge wird eine vermehrte Schleimproduktion ausgelöst. Im gesunden Zustand verhält es sich so, dass, wenn zu viel Schleim da ist, der Hustenreiz ausgeglöst wird und der Schleim abgehustet wird. Da die Lunge aber meist vorgeschädigt ist (siehe nächster Absatz) kann der Schleim nicht mehr ausreichend abgehustet werden und es kommt zu einem Stau welcher die Bronchien verengt. Das Ausatmen wird dadurch verhindert und es bleibt Luft in der Lunge zurück (Lungenemphysenem, siehe nächster Absatz)
Eine COPD entsteht aber auch auf dem Boden einer chronischen Bronchitis (mind. 3 Monate, in 2 aufeinanderfolgenden Jahren, anhaltender Husten (mit Auswurf*)), durch den enormen Druck beim Husten können sich die Bronchien verengten (obstruktiv). Dann spricht man von einer chronisch obstruktive Bronchitis, also letztendlich COPD → in so einem Fall wäre also eine chronische Bronchitis der Auslöser.
Ein Lungenemphysem (nicht wiederherstellbare Überblähung unterhalb der Bronchien, Luft kann nicht aus diesem Raum entweichen) kann sowohl eine COPD mitbegünstigen oder aus ihr entstehen. Da auch hier eine Form der Verengung der Bronchien vorliegt, bzw. weniger Platz zum Sauerstoffaustausch, bleibt Luft in der Lunge zurück - die Lunge ist zu schwach um alle Luft auszuatmen und wird somit überbläht, da dennoch mit jedem Atemzug neue Luft in die Lunge gelangt.

* Auswurf = abgehusteter Schleim aus der Lunge

Wieso ist (passiv) rauchen so schädlich?

In Zigaretten sind verschiedene Stoffe enthalten wie beispielweise Teer, Nikotin, Aceton, Arsen, Blei, Formaldehyd (welches übrigens auch in Kosmetik und Deinsfektionsmittel steckt...) und, und und. Bei einer angezündetetn Zigarette werden Stoffe wie Kohlenstoffmonoxid, Stickstoffmonoxid, Blausäure, Amoniak, Chrom, Blei u.a. freigesetzt.
Besvor ich darauf eingehe, was Rauchen mit COPD gemein hat, möchte ich kurz einen kurzen Abschnitt aus einem Internetartikel der Süddeutschen Zeitung zitiere, welchen ich gefunden habe, um die Stoffe die ich kenne, sicherheitshalber nocheinmal abzugleichen:
" Andere Bestandteile des Tabakrauchs verstärken die krebserregende Wirkung. Ammoniak reizt die Atemwege bereits in geringer Konzentration und Acetaldehyd lähmt die Flimmerhärchen im Bronchialtrakt, welche die Atemwege von Schadstoffen befreien sollen. Krebserzeugende Chemikalien werden schlechter aus der Lunge abtransportiert und können länger auf das Gewebe einwirken. "
Ich vermeide den Vortag zum Thema Rauchen, dass muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich würde mich freuen, wenn Raucher wenigstens nicht in der Anwesenheit von Nichtrauchern rauchen und schon gar nicht in der Anwesenheit von Kindern! Die Lungen sind vorallem bei Kindern extrem empfindlich, da sie erst nach ca. einem Lebensjahr vollständig ausgreift sind. Es gibt verschiedene Studien die belegen, dass passiv rauchende Kinder im späteren Leben häufiger Atemwegserkrakungen und Allergien entwickeln. Auf der Internetseite rauchfrei! wurde eine solche Studie zusammengefasst: klick hier für den Artikel.

Kommen wir zurück zum Thema: durch die Inhalation der besagten Stoffe, kommt es zu einer Schleimhautreizung → die Schleimhaut will den Fremdkörper entfernen, ein Entzündungsprozess wird ausgelöst. Ebenso werden die Flimmerhäärchen in den Atemwegen gelähmt, die normalerweise die Schadstoffe aus den Atemwegen tragen und diese reinigen. (sie bewegen sich gegen den Atemstrom). Das führt dazu das die Becherzellen (sitzenebenfalls in den Atemwegen) mehr Schleim produzieren.

Links eine stark vereinfachte Darstellung der Lunge, rechts die Vergrößerung der Basalkörperchen mit Zellkern und mit angewachsenen Zilien bzw. Flimmerhäärchen. Zwischen den Basalkörperchen gibt es schleimprodzierende Becherzellen. Die Flimmerhäärchen bewegen sich schlagartig mundwärts um Fremdpartikel aus der Lunge rauszuhalten und sie Schleimhaut von Staub u.ä. zu reinigen, die legen sich passiv in ihre Ursprungsposition zurück.

Beim Passivrauchen werden die Stoffe inhaliert, die ich vorhin aufgezählt habe, bei einer angezündeten Zigarette. Natürlich nimmt der Raucher selbst diese Stoffe auch auf, aber da die Zigarette einen Filter hat, nimmt der Raucher die Stoffe gefiltert auf... der Passivraucher hat keinen Filter und nimmt die Stoffe direkt auf.
Bei gsk - GlaxoSmithKline AG gibt es ein wundervolles Diagramm, dass sehr gut zeigt das es nie zu spät ist mit Rauchen aufhören. Ich werde anfragen, ob ich dieses Bild in diesen Blogpost einbinden darf, sobald ich eine Antwort habe, wird unten das Bild erscheinen. Solange ich noch keine Antwort habe, würde ich euch gerne diesen Link verweisen.

Welche Symptome sind typisch für eine COPD? 

Ich hab es ja nun schon das ein oder andere Mal angedeutet, die typischen Symptome sind Husten mit oder auch ohne Auswurf (meistens morgen, da nach dem Aufstehen der Schleim in den Lungen mobilisiert wird). Ein Engegefühl ist auch recht typisch, einhergehend mit Atemnot - da es ja durch den festsitzenden Schleim und den Verengungen zu einem Platzmangel kommt. Dieser festsitzende Schleim verursacht ebenso rasselnde, giemende oder pfeifende Geräusche bei der Ausatmung.
Meist weisen langjährige Patienten Veränderungen in der Thoraxform auf oder es kommt zu einer sogenannten "paradoxen Atmung". Die Veränderung der Throaxform ist durch die Überblähung zu erklären. Bei der paradoxen Atmung ist es so, dass bei der Einatmung Bauch und Brustkorb eingezogen werden und bei der Ausamtung Bauch und Brustkorb weit werden, jedoch ist genau die umgekehrte Variante die physiologische. An dieser Atemform kann man aber gemeinsam mit dem Physiotherapeuten seines Vertrauens arbeiten.

Was unterscheidet COPD von Asthma?

Bereits im ersten Abschnitt ist schon ein Unterschied deutlich geworden: Asthma ist meist allergischer Natur und COPD wird durch Rauchen und Erkrankungen begünstigt. Zudem sind Asthmatiker häufig jungen Alters bei der Diagnose, COPD hingegen entwickelt sich über Jahre hinweg.
Eine wichtige Tatsache die wir im Arztunterricht gelernt haben, das Inhalieren von kortisonhaltigen und atemwegserweiternden Medikamenten hilft Asthmatiker sehr gut - COPD - Patienten wenig bis gar nicht.
Asthma zeigt sich zudem meist anfallsartig und in bestimmten Situationen, COPD kommt schleichend, man nimmt die ersten Symptome meist als Erkältung wahr und ist später symptomatisch immer da.

Wie verläuft die Behandlung?

Ein Apell in eigener Sache: der Gang zum richtigen Physiotherapeuten ist gold wert! In der Physiotherapie wird Patienten gezeigt wie man richtig atmet (Verweis zu paradoxen Atmung), wie man richtig abhustet (bspw. "Huffing": man merkt das der Hustenreiz da ist, atmet ein, atmet zur Hälfte aus und husten dann, dadurch werden die unteren Atemwege mit mobilisiert). Wir können außerdem individuelle Ratschläge geben und atemerleichternde Ausgangsstellung mitgeben. Zusammen mit dem Patienten wir die Brustwirbelsäule mobilisiert und der Patient an sich fit gehalten - denn das ist auch ein ganz wichtiger Punkt: BEWEGUNG. Die Muskulatur und der gesamte Körper genötigen Sauerstoff um ausreichend versorgt zu werden, je mehr man sich bewegt, desto mehr lebenswichtigen Sauerstoff kann der Körper zugeführt bekommen. Zudem benötigt untrainierte Muskulatur übrigens MEHR Sauerstoff als trainierte. Das heißt ein unsportlicher Mensch braucht auch mehr Atemzüge in der Minute um auf das selbe Atemvolumen in der Minute zu kommen, wie ein sportlicher Mensch.
Ich spreche hier natürlich nicht davon, dass Sie Olympiasieger in allen Disziplinen werden, ich möchte sie motivieren jeden Tag einen Spaziergang zu machen, schwimmen zu gehen, mit Nordic Walking oder Yoga anzufangen, zu wandern oder an Gymnastik - und / oder Lungensportgruppen teilzunehmen.

Auch hier gibt es wieder eine inhalative (kortisonhaltige) Therapie zur Hemmung der Entzündung und Erweiterung der Bronchien. Und auch hier möchte ich wieder die Angst vor dem Kortison nehmen: in den Inhalationssprays ist nur ein kleiner Teil Kortision enthalten der direkt in die Lunge geht und am Lungengewebe wirkt. Der minimale Anteil der in den Blutkreislauf übergeht, führt nicht zur Schädigung von Nieren und Leber oder zu Gewichtzunahme.

Bei einer COPD ist es ebenso ratsam eine Peak Flow Meter Tabelle zu führen, wie beim Asthma.
Noch viel ratsamer ist das Aufhören mit dem Rauchen. Ich denke, ich habe in diesem Post, sehr stark gegen das Rauchen appeliert und das aus guten Grund: wird bei einer COPD nicht mit dem Rauchen aufgehört, verschlechtert sich der Zustand. Das ist eine Tatsache. Ich weiß, dass das kein einfacher Weg ist und ich ziehe den Hut vor allen die es geschafft haben aufzuhören, aber es gibt viele Anlaufstellen und Therapiemöglichkeit um dieser Sucht den Kampf anzusagen. Informationen zum Thema Raucherentwöhnung findet ihr hier.

Ihr könnt euch bei Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschlägen (niemand ist perfekt ;) ) gerne an mich wenden.

Ihr habt jetzt oft das Wort "Bronchitis" gehört, deswegen wird nächste genau darum gehen! Die Woche drauf erkläre ich auch was eine Pneumonie ist und zum Abschluss unseres "Atemerkrankungsmonats" möchte ich euch atemerleichternde Ausgangsstellung und alles darumherum erklären. Bleibt gespannt!
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche, eure

CoCo.


 Weitere Quellen: Süddeutsche Zeitung, CCM, gsk, sowie der Flyer der gsk zum Thema "Leben mit COPD"

Mittwoch, 2. November 2016

Asthma - Die Probleme mit der Luft

Eine chronische Erkrankung die viele Menschen betrifft - so auch mich

Ihr Lieben, es gibt einen neuen #healthyWednesday. Diesmal geht es um das Thema Asthma. Bei mir selbst wurde vor knapp einem dreiviertel  Jahr allergisches Asthma diagnostiziert. Für mich war das eine Katastrophe, aber inzwischen ist mir klar, dass es ein Teil von mir ist. Ich kann deswegen trotzdem alles machen was ich will, die einzige Einschränkung für mich ist, dass ich daran denken muss, regelmäßig zu inhalieren.
Was genau Asthma ist und wie man damit lebt, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Inhalt

  • Was ist Asthma? Was können Auslöser für einen Anfall sein?
  • Wie kann man damit leben? Welche Einschränkungen hat man?
  • Eingestelltes Asthma / Nicht eingestelltes Asthma - Was heißt das?

Was ist Asthma? Was können Auslöser für einen Anfall sein?

Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege.Über die Nase atmen wir sauerstoffhaltige Luft ein, reinigen sie, wärmen und feuchten sie an und schicken sie auf dem Weg durch die Luftröhre zu den Bronchien. Nach immer kleinerer Verzweigung kommt die Luft in den Lungenblässchen an, wo der Sauerstoff in die Venen transportiert wird und der Kohlenstoffdioxid aus den Venen in die Lungenblässchen transportiert wird. Der Kohlenstoffdioxid wird mit der nächsten Ausatmung wieder ausgeatmet.

Entschuldigt meine Zeichenkünste um 21 Uhr abends... links seht ihr eine Lunge (der linke Lungenflügel ist kleiner, weil da das Herz sitzt), in der Mitte der vergrößerte Abschnitt eines gesunden Bronchus mit geöffnetem Lungenbläschen, rechts ist ein asthmasch - entzündeter Bronchus zu sehen mit starker Verengung der Atemwege durch vermehrte Schleimproduktion und verkrampfte Ringmuskulatur




Die Schleimhaut in den Atemwegen reagiert auf verschiedene Auslöser empfindlich, schwillt an und produziert vermehrt Schleim. Verschiedene Auslöser können sein: Pollen, Kot der Haustaubmilbe, Rauch, Staub, Tierhaare, Chemikalien (Deo's, Haarspray, ...) und andere allergene Stoffe - bei einem Asthmaanfall spannt sich die Muskulatur ringsherum um die Bronchien an, dies kann lebensgefährlich werden, wenn das Asthma nicht bekannt ist oder man nicht eingestellt ist. Es gibt aber auch die Möglichkeit des "nicht - allergischen Asthmas", hier können Auslöser Infekte (Da sitzt gerade jemand an seinem Blog und schreibt einen Post über Asthma und schreit "Hiiiiier"...), kalte Luft oder auch trockene Luft (Klimaanlagen, ...), Zigarettenqualm, Abgase, Stress oder andere physische Belastungen Schuld sein.
Wenn man pfeifende, raschelnde Atmung oder dumpfen, tiefen Husten hat oder bei Belastung, in der Pollenzeit oder durch andere Allergene Atemnot hat, sollte man zum Arzt gehen. Der wird dann eine Überweisung an einen Pneumologen schreiben ( = Lungenarzt) wo man sich in eine Kabine setzen muss. In dieser Kabine wird dann das Lungenvolumen geprüft und wie schnell, viel Liter Luft innerhalb kurzer Zeit ausgeatmet werden kann. Dies wird immer wieder wiederholt, mit dem Unterschied das jedesmal ein bestimmter Reizstoff inhaliert werden muss um die Atemwege zu reizen und zu testen wie anfällig sie sind.

Wie kann man damit leben? Welche Einschränkungen hat man?

Hat der Arzt alle Tests abgeschloßen und das Ergebnis ist eindeutig, dann bekommt man meist ein Inhalationsspray, welches man früh und abends nehmen muss und ein Notfallspray. Es gibt auch Kombi mit beiden Sprays in einem. Was man verschrieben bekommt, hängt auch ein bisschen von der Stärke des Asthmas ab.
Das Inhalationsspray soll die Entzündung in den Atemwegen lindern und die Schwellung reduzieren. Das Notfallspray muss IMMER bei der Person sein. Falls irgendein Auslöser in der Luft rumschwirrt und es zu einem Anfall kommt, verkrampft die Muskulatur um die Atemwege, dieses Spray entspannt die Muskulatur und öffnet die Atemwege wieder.

Beim Sport sollte man darauf achten, dass man nicht in den aktiven Pollenzeiten draußen trainiert und beim Training (sowie natürlich IMMER) das Notfallspray dabei hat. Man kann vor der Belastung auch schon einen Hub inhalieren.
Auch bei Reisen sollte man darauf achten, seine Sprays dabei zu haben - und das genug. Urlaub am Meer und in den Bergen ist besonders empfehlenswert, da die Luft mit weniger Pollen und Schadstoffen versetzt ist und somit gut für die Atemwege ist. Ratsam ist es auch, sich vorher zu erkundigen wo ein Arzt oder eine Apotheke in der Nähe ist und was "Ich habe Asthma.", "Ich bin allergisch gegen (...)." und "Mein Notfallspray ist in der Tasche." bedeutet.

Eingestelltes Asthma / Nicht eingestelltes Asthma - Was heißt das?

Ich persönlich würde für mich sagen, dass ich bis vor einem Monat nicht eingestellt war. Ich weiß seit knapp einem dreiviertel Jahr das ich Asthma habe und hab recht halbherzig früh und abends inhaliert. Vor einem Monat habe ich an einer Asthmaschulung teilgenommen. Diese besteht aus 2 Mal 3 Stunden innerhalb von 3 Wochen und man erfährt alles rund um das Thema Asthma, die verschiedenen Auslöser und vorallem auch die verschiedensten Medikamente.
Ziel des Ganzen ist es, dass Patienten in den "Peak Flow Meter" eingewiesen werden, wissen was ihr ganz individuelles "gutes Asthma" ist, sie dadurch auch spüren wann sie eigenständig ihre Medikamtendosis erhöhen sollten und vorallem wieviel, dass die Symptome (Husten, Atemnot, Engegefühl, ...) vermindert werden und keine Asthmaanfälle mehr auftreten.
Ich kann jedem der Asthma hat, eine Asthmaschulung nur wärmstens ans Herz legen, da man sein Asthma kennen sollte und man Herr der eigenen Erkrankung sein sollte. So eine Schulung wird übrigens von der Krankenkasse gezahlt.

Es gibt, wie gesagt, verschiedene Inhalationssprays. Mein Freund beispielsweise nimmt Alergospasmin. Es gibt auch Kombipräperate wo tägliche Inhalation und Notfallspray eins sind.

Dieses Gerät wird bei aufrechtem Stand mit dem Mundstück an den Mund gehalten, die Finger sollten dem roten Pfeil in der Mitte nicht im Weg sein, es wird ausgeatmet, viiiiiiel Luft eingeatmet und dann das Mundstück in den Mund genommen und kräftig und schnell durch den Mund ausgeatmet. Der Pfeil schnellt durch den Druck nach oben und hält bei einer Zahl. Dies wird 3 Mal wiederholt und der Bestwert wird in das Asthmatagebuch eingeschrieben.
Wer Asthma hat, sollte das "Asthmatagebuch" kennen. Hier werden, wie gesagt, die Bestwerte beim Peak Flow Meter pusten aufgeschrieben. Man erkennt daran wie es um die Atemwege steht - "wie offen sie sind". Die Werte sind aber vollkommen individuell. Mein bester Wert ist 530, der von meinem Freund (übrigens auch Asthmatiker und läuft 50 bis 120 km pro Woche / 4000 bis 4500 im Jahr) liegt bei 780. Da denkt man erstmal "Ohh der Freund von CoCo ist besser als sie." -falsch! Er ist nicht besser als ich und ich bin nicht besser als jemand dessen Bestwert 480 ist. Jeder hat seine eigene Lunge, sein eigenes Atemvolumen, ganz abhängig von Konstitution und auch Größe der Lunge. Jede Lunge ist anders und somit ist auch jeder Bestwert anders. Was ich aber nach der Asthmaschulung gemerkt habe: ich hab seitdem wirklich regelmäßig früh und abends inhaliert und hatte zu Beginn des Peak Flow Meter pustens einen Normwert von 450, nach 2 Wochen regelmäßigem inhalierens war mein normaler Wert bei 500... ich habe für mich daran erkannt, dass ich wirklich regelmäßig inhalieren muss und das nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Oben links mein Asthmaheft, oben recht: mein Beginn, unten links: nach 2 Wochen 2 x täglicher Inhalation, unten rechts: nach 4 Wochen 2x täglicher Inhalation (Man muss später übrigens nicht mehr zwingend täglich "pusten", einmal in der Woche reicht später auch, man sollte es aber nicht ganz vergessen um die Kontrolle zu bewahren. Meist bekommt man das Gefühl das man "gutes Asthma" hat, dabei hat sich der Körper einfach an einen schlechteren Zustand gewöhnt.)

Noch eine wichtige Sache die mir Bauchschmerzen bereitet hatte, da ich viele Patienten hatte, die aufgrund anderer Entzündungen Kortison nehmen mussten und starke Probleme mit den Nebenwirkungen hatte: Ja, die Inhalationssprays enthalten Kortison, aber durch die inhalative Aufnahme gelangt es dahin wo es hinsoll und betrifft nicht den ganzen Körper und den Verdauungtrakt. Zudem ist die Menge an Kortison sehr gering. Was man aber beachten sollte: nach dem Inhalieren kann es zu Mundtrockenheit und Heiserkeit kommen. Man sollte im Nachhinein mindestens immer etwas trinken, besser eine Kleinigkeit essen oder den Mund ausspülen um die (geringe) Gefahr eines Mundpilzes auszuschließen.

Ich hoffe, ich hab alles verständlich erklärt. Da ich gerade so schön in Fahrt bin was Atemwege angeht, erkläre ich hiermit den November zu meinem "Atemwegsmonat". Nächste Woche geht es deswegen um "COPD - Die anderen Probleme mit der Luft". Die Woche drauf klären wir auf was sich hinter eine Bronchitis verbirgt, am 23.11. geht es um die Pneumonie und für den 30.11. muss ich mir noch was ausdenken...

Liebe Grüße, wenig Regen und gute Luft, eure

CoCo.