Samstag, 31. Dezember 2016

"Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum" - oder: Always keep fighing!

Mein Rückblick auf das Jahr 2016 und was meine Ziele, Träume und Wünsche für 2017 sind.

Hallöchen ihr Lieben - ein letztes Mal dieses Jahr.

Ich versuche meine wichtigsten Ereignisse chronologisch aufzuzählen...
Als erstes wäre da mein Oberarmtattoo. Die Bedeutung dazu ist einerseits der Tierschutz und andererseits ein Thema was ich gegen Ende nocheinmal thematisieren werde.



Anfang April waren "Oomph!" in Dresden und ich dabei! Diese Band war eine meiner ersten Lieblingsbands, haben mich durch die verschiedensten Zeiten getragen und ich liebe von der ersten Minuten einfach jedes Lied von ihnen. Sie nach all den Jahren Mal Live zu sehen, war ein wahnsinnig berauschendes Gefühl - ich freue mich auf das nächste Mal!❤


Als nächstes wahrscheinlich DAS einschneidenste Erlebnis überhaupt... darauffolgend etwas was ich mich schon 2 Jahre zuvor gewünscht habe.
Ich begleitete und betreute meinen jetzigen Freund - zu dem Zeitpunkt waren wir noch nicht zusammen - beim Oberelbemarathon in Dresden. Es kamen Gefühle wieder auf, die jeder von uns schon vor 2 Jahren hatte - als wir uns kennenlernten, nur diesmal sprachen wir darüber. Das ich ihn nun tatsächlich meinen Freund nennen darf, ist einfach ein wahr gewordener Traum❤
Von daher kann ich jedem nur raten für seinen Traum zu kämpfen und auch mal etwas zu riskieren - den schweren Weg zu gehen und nicht immer nur den einfachen.


Ein großes Erlebnis an welches ich fast nicht geglaubt habe: meine bestandenen Prüfung! Endlich Physiotherapeutin! Ich war davon überzeugt, dass ich nicht bestanden habe, aber ich hab diese verdammt stressige Zeit mit diesen verdammten Prüfungen, die mit Sicherheit im Hass erfunden, überstanden und konnte endlich mein Zimmer aufräumen😆

Danach war ich mit meinem Freund auf Mallorca - es war mein Geburtstagsgeschenk zur 2. 0👸



Kommen wir nun zu dem anderen Teil meines Tattoos: Always keep fighting und dem Semikolon ( ; ). Ich hab dieses Jahr endlich begriffen, dass ich nicht einfach mit fingerschnipsen "geheilt" bin. Ich weiß das meine depressiven Schübe immer wiederkehren werden und ich will nicht das sie mich irgendwann wieder kaputt machen. Ich hab mich dieses Jahr endlich aufgerafft und hatte meinen ersten Gesprächstermin am 28.11. gehabt, in welcher bei mir eine Persönlichkeitsstörung angeheftet wurde. Nächstes Jahr möchte ich eine Therapie beginnen und werde euch davon berichten, um anderen Kraft und Mut zuzusprechen und um darüber auszuklären, dass man mit soetwas nicht "bekloppt" ist.

Es ist dieses Jahr vieles passiert was mich das Jahr sehr beschäftigt hat, ich hoffe das 2017 besser wird- politisch, menschlich und kulturell...
Für das nächstes Jahr wünsche ich mir Frieden, Liebe und Empathie für alle Menschen.✌ Für mich persönlich wünsche ich mir einfach das alles so klappt wie ich mir das vorstelle (Umzug, Arbeit, Urlaub ❤)

Ich wünsche euch alles Gute für 2017, rutscht gut rein und das alle eure Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. Eure,

CoCo.

Mittwoch, 16. November 2016

COPD - Die anderen Probleme mit der Luft

Eine Erkrankung die häufig Raucher betrifft...

Hallo meine Lieben,
eigentlich sollte dieser Post ja schon letzte Woche online kommen, aber ich hab es leider nicht geschafft - entschuldigt.

Heute beschäftigen wir uns mit der COPD - klären vorallem den Unterschied zum Asthma und natürlich auch was COPD eigentlich bedeutet. Schaut hier was euch erwartet:

Inhalt:

  • Was bedeutet COPD und wie ensteht sie?
  • Wieso ist (passiv) rauchen so schädlich?
  • Welche Symptome weisen auf diese Erkranukung hin?
  • Was unterscheidet COPD von Asthma?
  • Wie verläuft die Behandlung?

Was bedeutet COPD und wie ensteht sie?


Ausgesprochen bedeutet COPD → Chronic Obstructive Pulmonary Disease, zu deutsch also eine lebenslänglich verengte Lungenerkrankung.
Eine Verengung in den Lungen bedeutet, dass der Gasaustausch nicht mehr hundertprozentig von statten gehen kann. Bereits in dem Asthma - Post hatte ich den Ablauf der Atmung geschildert:
" Über die Nase atmen wir sauerstoffhaltige Luft ein, reinigen sie, wärmen und feuchten sie an und schicken sie auf dem Weg durch die Luftröhre zu den Bronchien. Nach immer kleinerer Verzweigung kommt die Luft in den Lungenblässchen an, wo der Sauerstoff in die Venen transportiert wird und der Kohlenstoffdioxid aus den Venen in die Lungenblässchen transportiert wird. Der Kohlenstoffdioxid wird mit der nächsten Ausatmung wieder ausgeatmet."

Bei Asthma sind Auslöser meist allergischer und / oder chemischer Natur, bei der COPD ist es größtenteils das Rauchen (COPD zählt zu den Erkrankungen wo wirklich SICHER feststeht, dass Rauchen ein Auslöser ist), daneben stehen noch Schadstoffe in der Luft (ständig Haarspray als Frisöse, ständig staubige Luft als Bauarbeiter, ...) und schwere kindliche Erkrankungen des Atemsystems. Durch eine Schutzmechanismus der Lunge wird eine vermehrte Schleimproduktion ausgelöst. Im gesunden Zustand verhält es sich so, dass, wenn zu viel Schleim da ist, der Hustenreiz ausgeglöst wird und der Schleim abgehustet wird. Da die Lunge aber meist vorgeschädigt ist (siehe nächster Absatz) kann der Schleim nicht mehr ausreichend abgehustet werden und es kommt zu einem Stau welcher die Bronchien verengt. Das Ausatmen wird dadurch verhindert und es bleibt Luft in der Lunge zurück (Lungenemphysenem, siehe nächster Absatz)
Eine COPD entsteht aber auch auf dem Boden einer chronischen Bronchitis (mind. 3 Monate, in 2 aufeinanderfolgenden Jahren, anhaltender Husten (mit Auswurf*)), durch den enormen Druck beim Husten können sich die Bronchien verengten (obstruktiv). Dann spricht man von einer chronisch obstruktive Bronchitis, also letztendlich COPD → in so einem Fall wäre also eine chronische Bronchitis der Auslöser.
Ein Lungenemphysem (nicht wiederherstellbare Überblähung unterhalb der Bronchien, Luft kann nicht aus diesem Raum entweichen) kann sowohl eine COPD mitbegünstigen oder aus ihr entstehen. Da auch hier eine Form der Verengung der Bronchien vorliegt, bzw. weniger Platz zum Sauerstoffaustausch, bleibt Luft in der Lunge zurück - die Lunge ist zu schwach um alle Luft auszuatmen und wird somit überbläht, da dennoch mit jedem Atemzug neue Luft in die Lunge gelangt.

* Auswurf = abgehusteter Schleim aus der Lunge

Wieso ist (passiv) rauchen so schädlich?

In Zigaretten sind verschiedene Stoffe enthalten wie beispielweise Teer, Nikotin, Aceton, Arsen, Blei, Formaldehyd (welches übrigens auch in Kosmetik und Deinsfektionsmittel steckt...) und, und und. Bei einer angezündetetn Zigarette werden Stoffe wie Kohlenstoffmonoxid, Stickstoffmonoxid, Blausäure, Amoniak, Chrom, Blei u.a. freigesetzt.
Besvor ich darauf eingehe, was Rauchen mit COPD gemein hat, möchte ich kurz einen kurzen Abschnitt aus einem Internetartikel der Süddeutschen Zeitung zitiere, welchen ich gefunden habe, um die Stoffe die ich kenne, sicherheitshalber nocheinmal abzugleichen:
" Andere Bestandteile des Tabakrauchs verstärken die krebserregende Wirkung. Ammoniak reizt die Atemwege bereits in geringer Konzentration und Acetaldehyd lähmt die Flimmerhärchen im Bronchialtrakt, welche die Atemwege von Schadstoffen befreien sollen. Krebserzeugende Chemikalien werden schlechter aus der Lunge abtransportiert und können länger auf das Gewebe einwirken. "
Ich vermeide den Vortag zum Thema Rauchen, dass muss jeder für sich selbst entscheiden, aber ich würde mich freuen, wenn Raucher wenigstens nicht in der Anwesenheit von Nichtrauchern rauchen und schon gar nicht in der Anwesenheit von Kindern! Die Lungen sind vorallem bei Kindern extrem empfindlich, da sie erst nach ca. einem Lebensjahr vollständig ausgreift sind. Es gibt verschiedene Studien die belegen, dass passiv rauchende Kinder im späteren Leben häufiger Atemwegserkrakungen und Allergien entwickeln. Auf der Internetseite rauchfrei! wurde eine solche Studie zusammengefasst: klick hier für den Artikel.

Kommen wir zurück zum Thema: durch die Inhalation der besagten Stoffe, kommt es zu einer Schleimhautreizung → die Schleimhaut will den Fremdkörper entfernen, ein Entzündungsprozess wird ausgelöst. Ebenso werden die Flimmerhäärchen in den Atemwegen gelähmt, die normalerweise die Schadstoffe aus den Atemwegen tragen und diese reinigen. (sie bewegen sich gegen den Atemstrom). Das führt dazu das die Becherzellen (sitzenebenfalls in den Atemwegen) mehr Schleim produzieren.

Links eine stark vereinfachte Darstellung der Lunge, rechts die Vergrößerung der Basalkörperchen mit Zellkern und mit angewachsenen Zilien bzw. Flimmerhäärchen. Zwischen den Basalkörperchen gibt es schleimprodzierende Becherzellen. Die Flimmerhäärchen bewegen sich schlagartig mundwärts um Fremdpartikel aus der Lunge rauszuhalten und sie Schleimhaut von Staub u.ä. zu reinigen, die legen sich passiv in ihre Ursprungsposition zurück.

Beim Passivrauchen werden die Stoffe inhaliert, die ich vorhin aufgezählt habe, bei einer angezündeten Zigarette. Natürlich nimmt der Raucher selbst diese Stoffe auch auf, aber da die Zigarette einen Filter hat, nimmt der Raucher die Stoffe gefiltert auf... der Passivraucher hat keinen Filter und nimmt die Stoffe direkt auf.
Bei gsk - GlaxoSmithKline AG gibt es ein wundervolles Diagramm, dass sehr gut zeigt das es nie zu spät ist mit Rauchen aufhören. Ich werde anfragen, ob ich dieses Bild in diesen Blogpost einbinden darf, sobald ich eine Antwort habe, wird unten das Bild erscheinen. Solange ich noch keine Antwort habe, würde ich euch gerne diesen Link verweisen.

Welche Symptome sind typisch für eine COPD? 

Ich hab es ja nun schon das ein oder andere Mal angedeutet, die typischen Symptome sind Husten mit oder auch ohne Auswurf (meistens morgen, da nach dem Aufstehen der Schleim in den Lungen mobilisiert wird). Ein Engegefühl ist auch recht typisch, einhergehend mit Atemnot - da es ja durch den festsitzenden Schleim und den Verengungen zu einem Platzmangel kommt. Dieser festsitzende Schleim verursacht ebenso rasselnde, giemende oder pfeifende Geräusche bei der Ausatmung.
Meist weisen langjährige Patienten Veränderungen in der Thoraxform auf oder es kommt zu einer sogenannten "paradoxen Atmung". Die Veränderung der Throaxform ist durch die Überblähung zu erklären. Bei der paradoxen Atmung ist es so, dass bei der Einatmung Bauch und Brustkorb eingezogen werden und bei der Ausamtung Bauch und Brustkorb weit werden, jedoch ist genau die umgekehrte Variante die physiologische. An dieser Atemform kann man aber gemeinsam mit dem Physiotherapeuten seines Vertrauens arbeiten.

Was unterscheidet COPD von Asthma?

Bereits im ersten Abschnitt ist schon ein Unterschied deutlich geworden: Asthma ist meist allergischer Natur und COPD wird durch Rauchen und Erkrankungen begünstigt. Zudem sind Asthmatiker häufig jungen Alters bei der Diagnose, COPD hingegen entwickelt sich über Jahre hinweg.
Eine wichtige Tatsache die wir im Arztunterricht gelernt haben, das Inhalieren von kortisonhaltigen und atemwegserweiternden Medikamenten hilft Asthmatiker sehr gut - COPD - Patienten wenig bis gar nicht.
Asthma zeigt sich zudem meist anfallsartig und in bestimmten Situationen, COPD kommt schleichend, man nimmt die ersten Symptome meist als Erkältung wahr und ist später symptomatisch immer da.

Wie verläuft die Behandlung?

Ein Apell in eigener Sache: der Gang zum richtigen Physiotherapeuten ist gold wert! In der Physiotherapie wird Patienten gezeigt wie man richtig atmet (Verweis zu paradoxen Atmung), wie man richtig abhustet (bspw. "Huffing": man merkt das der Hustenreiz da ist, atmet ein, atmet zur Hälfte aus und husten dann, dadurch werden die unteren Atemwege mit mobilisiert). Wir können außerdem individuelle Ratschläge geben und atemerleichternde Ausgangsstellung mitgeben. Zusammen mit dem Patienten wir die Brustwirbelsäule mobilisiert und der Patient an sich fit gehalten - denn das ist auch ein ganz wichtiger Punkt: BEWEGUNG. Die Muskulatur und der gesamte Körper genötigen Sauerstoff um ausreichend versorgt zu werden, je mehr man sich bewegt, desto mehr lebenswichtigen Sauerstoff kann der Körper zugeführt bekommen. Zudem benötigt untrainierte Muskulatur übrigens MEHR Sauerstoff als trainierte. Das heißt ein unsportlicher Mensch braucht auch mehr Atemzüge in der Minute um auf das selbe Atemvolumen in der Minute zu kommen, wie ein sportlicher Mensch.
Ich spreche hier natürlich nicht davon, dass Sie Olympiasieger in allen Disziplinen werden, ich möchte sie motivieren jeden Tag einen Spaziergang zu machen, schwimmen zu gehen, mit Nordic Walking oder Yoga anzufangen, zu wandern oder an Gymnastik - und / oder Lungensportgruppen teilzunehmen.

Auch hier gibt es wieder eine inhalative (kortisonhaltige) Therapie zur Hemmung der Entzündung und Erweiterung der Bronchien. Und auch hier möchte ich wieder die Angst vor dem Kortison nehmen: in den Inhalationssprays ist nur ein kleiner Teil Kortision enthalten der direkt in die Lunge geht und am Lungengewebe wirkt. Der minimale Anteil der in den Blutkreislauf übergeht, führt nicht zur Schädigung von Nieren und Leber oder zu Gewichtzunahme.

Bei einer COPD ist es ebenso ratsam eine Peak Flow Meter Tabelle zu führen, wie beim Asthma.
Noch viel ratsamer ist das Aufhören mit dem Rauchen. Ich denke, ich habe in diesem Post, sehr stark gegen das Rauchen appeliert und das aus guten Grund: wird bei einer COPD nicht mit dem Rauchen aufgehört, verschlechtert sich der Zustand. Das ist eine Tatsache. Ich weiß, dass das kein einfacher Weg ist und ich ziehe den Hut vor allen die es geschafft haben aufzuhören, aber es gibt viele Anlaufstellen und Therapiemöglichkeit um dieser Sucht den Kampf anzusagen. Informationen zum Thema Raucherentwöhnung findet ihr hier.

Ihr könnt euch bei Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschlägen (niemand ist perfekt ;) ) gerne an mich wenden.

Ihr habt jetzt oft das Wort "Bronchitis" gehört, deswegen wird nächste genau darum gehen! Die Woche drauf erkläre ich auch was eine Pneumonie ist und zum Abschluss unseres "Atemerkrankungsmonats" möchte ich euch atemerleichternde Ausgangsstellung und alles darumherum erklären. Bleibt gespannt!
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche, eure

CoCo.


 Weitere Quellen: Süddeutsche Zeitung, CCM, gsk, sowie der Flyer der gsk zum Thema "Leben mit COPD"

Mittwoch, 2. November 2016

Asthma - Die Probleme mit der Luft

Eine chronische Erkrankung die viele Menschen betrifft - so auch mich

Ihr Lieben, es gibt einen neuen #healthyWednesday. Diesmal geht es um das Thema Asthma. Bei mir selbst wurde vor knapp einem dreiviertel  Jahr allergisches Asthma diagnostiziert. Für mich war das eine Katastrophe, aber inzwischen ist mir klar, dass es ein Teil von mir ist. Ich kann deswegen trotzdem alles machen was ich will, die einzige Einschränkung für mich ist, dass ich daran denken muss, regelmäßig zu inhalieren.
Was genau Asthma ist und wie man damit lebt, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen.

Inhalt

  • Was ist Asthma? Was können Auslöser für einen Anfall sein?
  • Wie kann man damit leben? Welche Einschränkungen hat man?
  • Eingestelltes Asthma / Nicht eingestelltes Asthma - Was heißt das?

Was ist Asthma? Was können Auslöser für einen Anfall sein?

Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege.Über die Nase atmen wir sauerstoffhaltige Luft ein, reinigen sie, wärmen und feuchten sie an und schicken sie auf dem Weg durch die Luftröhre zu den Bronchien. Nach immer kleinerer Verzweigung kommt die Luft in den Lungenblässchen an, wo der Sauerstoff in die Venen transportiert wird und der Kohlenstoffdioxid aus den Venen in die Lungenblässchen transportiert wird. Der Kohlenstoffdioxid wird mit der nächsten Ausatmung wieder ausgeatmet.

Entschuldigt meine Zeichenkünste um 21 Uhr abends... links seht ihr eine Lunge (der linke Lungenflügel ist kleiner, weil da das Herz sitzt), in der Mitte der vergrößerte Abschnitt eines gesunden Bronchus mit geöffnetem Lungenbläschen, rechts ist ein asthmasch - entzündeter Bronchus zu sehen mit starker Verengung der Atemwege durch vermehrte Schleimproduktion und verkrampfte Ringmuskulatur




Die Schleimhaut in den Atemwegen reagiert auf verschiedene Auslöser empfindlich, schwillt an und produziert vermehrt Schleim. Verschiedene Auslöser können sein: Pollen, Kot der Haustaubmilbe, Rauch, Staub, Tierhaare, Chemikalien (Deo's, Haarspray, ...) und andere allergene Stoffe - bei einem Asthmaanfall spannt sich die Muskulatur ringsherum um die Bronchien an, dies kann lebensgefährlich werden, wenn das Asthma nicht bekannt ist oder man nicht eingestellt ist. Es gibt aber auch die Möglichkeit des "nicht - allergischen Asthmas", hier können Auslöser Infekte (Da sitzt gerade jemand an seinem Blog und schreibt einen Post über Asthma und schreit "Hiiiiier"...), kalte Luft oder auch trockene Luft (Klimaanlagen, ...), Zigarettenqualm, Abgase, Stress oder andere physische Belastungen Schuld sein.
Wenn man pfeifende, raschelnde Atmung oder dumpfen, tiefen Husten hat oder bei Belastung, in der Pollenzeit oder durch andere Allergene Atemnot hat, sollte man zum Arzt gehen. Der wird dann eine Überweisung an einen Pneumologen schreiben ( = Lungenarzt) wo man sich in eine Kabine setzen muss. In dieser Kabine wird dann das Lungenvolumen geprüft und wie schnell, viel Liter Luft innerhalb kurzer Zeit ausgeatmet werden kann. Dies wird immer wieder wiederholt, mit dem Unterschied das jedesmal ein bestimmter Reizstoff inhaliert werden muss um die Atemwege zu reizen und zu testen wie anfällig sie sind.

Wie kann man damit leben? Welche Einschränkungen hat man?

Hat der Arzt alle Tests abgeschloßen und das Ergebnis ist eindeutig, dann bekommt man meist ein Inhalationsspray, welches man früh und abends nehmen muss und ein Notfallspray. Es gibt auch Kombi mit beiden Sprays in einem. Was man verschrieben bekommt, hängt auch ein bisschen von der Stärke des Asthmas ab.
Das Inhalationsspray soll die Entzündung in den Atemwegen lindern und die Schwellung reduzieren. Das Notfallspray muss IMMER bei der Person sein. Falls irgendein Auslöser in der Luft rumschwirrt und es zu einem Anfall kommt, verkrampft die Muskulatur um die Atemwege, dieses Spray entspannt die Muskulatur und öffnet die Atemwege wieder.

Beim Sport sollte man darauf achten, dass man nicht in den aktiven Pollenzeiten draußen trainiert und beim Training (sowie natürlich IMMER) das Notfallspray dabei hat. Man kann vor der Belastung auch schon einen Hub inhalieren.
Auch bei Reisen sollte man darauf achten, seine Sprays dabei zu haben - und das genug. Urlaub am Meer und in den Bergen ist besonders empfehlenswert, da die Luft mit weniger Pollen und Schadstoffen versetzt ist und somit gut für die Atemwege ist. Ratsam ist es auch, sich vorher zu erkundigen wo ein Arzt oder eine Apotheke in der Nähe ist und was "Ich habe Asthma.", "Ich bin allergisch gegen (...)." und "Mein Notfallspray ist in der Tasche." bedeutet.

Eingestelltes Asthma / Nicht eingestelltes Asthma - Was heißt das?

Ich persönlich würde für mich sagen, dass ich bis vor einem Monat nicht eingestellt war. Ich weiß seit knapp einem dreiviertel Jahr das ich Asthma habe und hab recht halbherzig früh und abends inhaliert. Vor einem Monat habe ich an einer Asthmaschulung teilgenommen. Diese besteht aus 2 Mal 3 Stunden innerhalb von 3 Wochen und man erfährt alles rund um das Thema Asthma, die verschiedenen Auslöser und vorallem auch die verschiedensten Medikamente.
Ziel des Ganzen ist es, dass Patienten in den "Peak Flow Meter" eingewiesen werden, wissen was ihr ganz individuelles "gutes Asthma" ist, sie dadurch auch spüren wann sie eigenständig ihre Medikamtendosis erhöhen sollten und vorallem wieviel, dass die Symptome (Husten, Atemnot, Engegefühl, ...) vermindert werden und keine Asthmaanfälle mehr auftreten.
Ich kann jedem der Asthma hat, eine Asthmaschulung nur wärmstens ans Herz legen, da man sein Asthma kennen sollte und man Herr der eigenen Erkrankung sein sollte. So eine Schulung wird übrigens von der Krankenkasse gezahlt.

Es gibt, wie gesagt, verschiedene Inhalationssprays. Mein Freund beispielsweise nimmt Alergospasmin. Es gibt auch Kombipräperate wo tägliche Inhalation und Notfallspray eins sind.

Dieses Gerät wird bei aufrechtem Stand mit dem Mundstück an den Mund gehalten, die Finger sollten dem roten Pfeil in der Mitte nicht im Weg sein, es wird ausgeatmet, viiiiiiel Luft eingeatmet und dann das Mundstück in den Mund genommen und kräftig und schnell durch den Mund ausgeatmet. Der Pfeil schnellt durch den Druck nach oben und hält bei einer Zahl. Dies wird 3 Mal wiederholt und der Bestwert wird in das Asthmatagebuch eingeschrieben.
Wer Asthma hat, sollte das "Asthmatagebuch" kennen. Hier werden, wie gesagt, die Bestwerte beim Peak Flow Meter pusten aufgeschrieben. Man erkennt daran wie es um die Atemwege steht - "wie offen sie sind". Die Werte sind aber vollkommen individuell. Mein bester Wert ist 530, der von meinem Freund (übrigens auch Asthmatiker und läuft 50 bis 120 km pro Woche / 4000 bis 4500 im Jahr) liegt bei 780. Da denkt man erstmal "Ohh der Freund von CoCo ist besser als sie." -falsch! Er ist nicht besser als ich und ich bin nicht besser als jemand dessen Bestwert 480 ist. Jeder hat seine eigene Lunge, sein eigenes Atemvolumen, ganz abhängig von Konstitution und auch Größe der Lunge. Jede Lunge ist anders und somit ist auch jeder Bestwert anders. Was ich aber nach der Asthmaschulung gemerkt habe: ich hab seitdem wirklich regelmäßig früh und abends inhaliert und hatte zu Beginn des Peak Flow Meter pustens einen Normwert von 450, nach 2 Wochen regelmäßigem inhalierens war mein normaler Wert bei 500... ich habe für mich daran erkannt, dass ich wirklich regelmäßig inhalieren muss und das nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Oben links mein Asthmaheft, oben recht: mein Beginn, unten links: nach 2 Wochen 2 x täglicher Inhalation, unten rechts: nach 4 Wochen 2x täglicher Inhalation (Man muss später übrigens nicht mehr zwingend täglich "pusten", einmal in der Woche reicht später auch, man sollte es aber nicht ganz vergessen um die Kontrolle zu bewahren. Meist bekommt man das Gefühl das man "gutes Asthma" hat, dabei hat sich der Körper einfach an einen schlechteren Zustand gewöhnt.)

Noch eine wichtige Sache die mir Bauchschmerzen bereitet hatte, da ich viele Patienten hatte, die aufgrund anderer Entzündungen Kortison nehmen mussten und starke Probleme mit den Nebenwirkungen hatte: Ja, die Inhalationssprays enthalten Kortison, aber durch die inhalative Aufnahme gelangt es dahin wo es hinsoll und betrifft nicht den ganzen Körper und den Verdauungtrakt. Zudem ist die Menge an Kortison sehr gering. Was man aber beachten sollte: nach dem Inhalieren kann es zu Mundtrockenheit und Heiserkeit kommen. Man sollte im Nachhinein mindestens immer etwas trinken, besser eine Kleinigkeit essen oder den Mund ausspülen um die (geringe) Gefahr eines Mundpilzes auszuschließen.

Ich hoffe, ich hab alles verständlich erklärt. Da ich gerade so schön in Fahrt bin was Atemwege angeht, erkläre ich hiermit den November zu meinem "Atemwegsmonat". Nächste Woche geht es deswegen um "COPD - Die anderen Probleme mit der Luft". Die Woche drauf klären wir auf was sich hinter eine Bronchitis verbirgt, am 23.11. geht es um die Pneumonie und für den 30.11. muss ich mir noch was ausdenken...

Liebe Grüße, wenig Regen und gute Luft, eure

CoCo.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

"Sie sollten abnehmen und leichte Sportarten betreiben"

Diese Floskel haben wahrscheinlich schon viele von ihrem Arzt gehört, aber wie kann man damit anfangen und was kann man darunter verstehen?!

Hallöchen zum 4. #healthyWednesday.
Diese eine Sache, die man nie hören will und sich wahrscheinlich selbst auch nicht gerne eingesteht: starkes Übergewicht. In unserer heutigen Zeit wird ein schmaler Grad zwischen Normalgewicht und Übergewicht gelegt - zu schmal. Man sollte sich im eigenen Körper wohlfühlen und wir sollten unserem Körper die Möglichkeit geben, dass er uns lange fit hält.
" Tu deinem Leib etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen " (Teresa von Ávila)
Ich hatte schon einige Patienten und auch Bekannte die mir davon bereichtet haben, dass der Arzt gesagt hat, es wäre gut wenn sie abnehmen, hat aber nicht mehr dazu gesagt. Unten habe ich das aufgeschrieben, was ich ihnen geantwortet habe. Leider kann ich es nur grob anschneiden, da man für eine bessere Beratung die Person kennen sollte. Ich gebe im zweiten Punkt auch ein paar Tipps wo man sich hinwenden kann.

Inhalt

  • Warum eigentlich dieser Post? Ist die auch so ein Magerwahnverfechter?
  • Was kann man denn nun sinnvolles tun um Gewicht zu verlieren, wenn man nicht viel Sport machen kann / will? 

Warum eigentlich dieser Post? Ist die auch so ein Magerwahnverfechter?

Zunächst einmal: NEIN! Ich bin auf gar kein Fall ein Magerwahnverfechter. Ganz im Gegenteil, ich kämpfe gegen diese Eingebung das man spindeldürr sein muss und irgendeinem "Idealgewicht" entsprechen muss. Ich finde es eine absolute Frechheit das uns so etwas von den Medien vorgegaugelt wird - jeder sollte sich in seinem eigenen Körper wohlfühlen und dies sollten alle anderen Menschen akzeptieren, bzw hat es ihnen einfach egal zu sein...
Nun zum Thema:
Wir sollten unseren Körper nicht verschlacken lassen. Unsere Gelenke, unsere Bänder und Muskulatur sind dafür da um uns zu bewegen.
Ich rede in den folgenden Zeilen von Patienten die meist eine Operation hinter sich haben oder andere Erkrankungen - meist des skelettalen Systems. Das Gewicht unseres Körpers lastet unter anderem auf unserer kompletten unteren Extremität und die müssen dieses Gewicht tragen. Je mehr Gewicht - desto mehr Belastung. Je "beschädigter" das Gelenk (Knie- oder Hüft-OP, Arthrose, langandauernde Heilungsprozesse, ...) und je mehr Gewicht, desto LÄNGER DAUERT DIE HEILUNG! Natürlich braucht ein Gelenk Druck, aber wenn ein Gelenk zu viel Druck erfährt, kann es nicht mehr ausreichend versorgt werden. Salopp gesagt: es erhält mit der Zeit nicht mehr genug Nährstoffe um sich UND die Verletzung ausreichend zu versorgen und die Heilung dauert länger.

Was kann man denn nun sinnvolles tun um Gewicht zu verlieren, wenn man nicht viel Sport machen kann / will?

Es gibt zwei wichtige Punkte die man beachten sollte, wenn man Abnehmen will: Ernährung und Bewegung.
Da ich lange Zeit aus dem falschen Gründen abnehmen wollte, kenne ich die Schwachstellen meines Körpers und weiß, durch welche Nahrungsmittel ich vorallem zunehme. Dies sollte jeder wissen, um diese Nahrungsmittel zu verbannen oder zu reduzieren. Auf Platz 1 stehen bei mir beispielsweise Chips, als nächstes kommt spätes Essen (nach 19 Uhr), auf Platz 3 befindet sich Schokolade. Dadurch das ich meine Ernährung vor knapp 5 Jahren auf vegetarisch und vor über 1 1/2 auf vegan umgestellt habe, steht Fleisch nicht mehr in diesem Ranking. Es würde bei mir aber definitiv mit drauf stehen, da ich nach beiden Umstellung knapp 3 Kilo, ohne weiteres zutun, innerhalb wenigen Wochen verloren habe.
Auf Chips verzichte ich weitesgehend indem ich sie einfach nicht kaufe. Wenn ich nicht gerade mit meinem Freund unterwegs bin, schaffe ich es auch regelmäßig vor 19 Uhr zu Essen. Bei einer Spätschicht bis 20 Uhr, esse ich meist Zuhause entweder nichts mehr oder einen ganz kleinen Salat. Platz 3 Schokolade ist mein persönliches "Problem". Ich kann locker eine komplette Tafel in 2 Stunden essen, aber daran arbeite ich momentan. Wenn ich mehrere Tage keine Schokolade essen, ist sie mir dann meist zu süß und mehr als ein Stück will ich dann auch meist nicht essen. Ich arbeite gerade daran das dies auch so bleibt.

Nun kennt ihr meine "Sündchen", wie sehen eure aus?
Versucht eure Ernähung und euer Gewicht mal zu beobachten und vorallem: lest mal die Inhaltsangaben auf euren Lebensmittel. Meist weiß man gar nicht wieviel verstecktes Zucker / Fett / Salz in bestimmten Produkten ist.
Esst doch lieber mal einen schönen saftigen Apfel oder anderes Obst, anstatt Süßigkeiten. Wenn ihr einfach nur Hunger habt, machen euch Süßes und Fast Food nicht satt, durch die Zusatzstoffe bekommt ihr nur noch mehr Hunger. Esst stattdessen lieber ein Haferflocken - oder Hirsemüsli oder macht euch einen kleinen Salat.
Versucht vorallem früh sehr gut zu essen, da wir mit dem Frühstück unseren Körper ankurbeln, ich persönlich merke es ganz extrem wenn ich mal einen Tag das Frühstück weggelassen habe. Abends solltet ihr ausgewählt essen und nicht mehr so und auch nicht mehr zu spät. Ab einer gewissen Zeit verdauert der Körper nicht mehr und baut stattdessen lieber Reserven auf und Reserven heißen: Fett.
Ich kann euch hier nur grobe Ratschläge aus meiner eigenen Erfahrung geben, da ich noch keine Ernährungsberaterin bin. An solche solltet ihr euch aber wenden, die können euch individuell beraten und mit euch einen Ernährungsplan erarbeiten.

Kommen wir zu Bewegung: Ich nenne es absichtlich Bewegung und nicht "Sport", da man nicht mit dem Gedanken an stundenlanges Schwitzen und abkämpfen daran gehen sollte.
Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken: Anstelle von Auto und Öffis lieber mal das Fahrrad nutzen oder zu Fuß gehen. Es sollte kein Problem sein mal eine halbe Stunde von der Arbeit nach Hause zu laufen, anstelle des Bus fahrens. Versucht den Stress aus dem Alltag zu nehmen um genau sowas machen zu können. Gebt anderen in eurem Haushalt (sofern es da andere gibt) Aufgaben, damit ihr nicht immer darüber nachdenken müsst, was ihr noch alles machen müsst. Denk einfach auch mal ein stückweit an euch und eure Gesundheit.
Auch ein kleiner Spaziergang (am besten durch den Wald) hilft wunderbar fit zu bleiben und zu entspannen. Wenn euch das Gehen schwerfehlt oder schmerzt, könnt ihr euch auch erstmal kleinere Wege vornehmen.
Ebenso kann ich euch Sportgruppen empfehlen: Zumba, Yoga, Pilates, Rückenschule, Rehasport und und und. Man sportelt gemeinsam und fühlt sich dadurch ein bisschen "verpflichtet" auch wirklich hinzugehen. Sprecht mal mit eurer Krankenkasse ob und was für Kurse sie übernehmen (ja, einige Krankenkassen zahlen komplette Kurse) und lasst euch mal beraten wo es gute Kurse in eurer Nähe gibt.
Leichte Sportarten ohne Wettkampfcharakter wie Schwimmen (super geeignet da durch den Auftrieb der Körper gefühlt leichter wird und damit weniger Belastung ausgesetzt wird), Rad fahren (Laufen empfehle ich nicht bei schwerem Übergewicht), Nordic Walking sind ein absoluter Geheimtipp der nicht so geheim bleiben muss. Bei Vorerkrankungen solltet ihr aber vorerst mit eurem Arzt sprechen, ob er euch das okay dafür gibt.

Das war es auch schon mit meiner groben Übersicht zu dem Thema.
Ich wünsche euch noch eine schöne Woche und ein schön - schauriges Halloweenfest. Auf meiner Facebookseite, könnte am Montag bestimmt ein kleines Bild zu dem Thema kommen. Schaut einfach mal vorbei ;)

Nächste Woche wird es übrigens um das Thema "Asthma - Die Probleme mit der Luft" gehen.
Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,
CoCo.

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Diabetes mellitus oder: "Ich habe Zucker."

Alle sprechen von der "Zuckerkrankheit", aber was ist das überhaupt?

Einen schönen #healthyWednesday euch und herzlich Willkommen zu einem Thema, welches mir in der Ausbildung viel Kopfzerbrechen bereitet hat. Alle reden davon, aber uns wurde erst in der allerletzten Stunde "Innere Medizin" erklärt was genau da eigentlich im Körper abläuft (und am Ende hatte ich es natürlich auch als Prüfungsfrage... :,D). Ich hab das die ganzen Jahre irgendwie nie richtig verstanden wieso, weshalb, warum und mich aus diesem Grund auch immer wieder in Praktika sehr damit beschäftigt und hatte auch die Möglichkeit bei einigen Patientenberatungsgesprächen dabei zu sein und mich anschließend mit den Diabetisberaterinnen zu unterhalten. Ich möchte euch nun dieses Wissen weiterzugeben.

Inhalt:

  • Was ist Diabetes mellitus, wie entsteht es, welche Formen gibt es und wie unterscheiden diese sich?
  • Welche Ursachen begünstigen die Enstehung von Diabetes?
  • Was muss man im Notfall beachten?
  • Auf welche Ernährung und Lebensweise sollte geachtet werden?

 Was ist Diabetes mellitus, wie entsteht es, welche Formen gibt es und wie unterscheiden diese sich?

griech./lat. = "honigsüßer Durchfluss" (nicht das Ärzte damals tatsächlich den Urin der Patienten probiert haben...)
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung die zum einen angeboren sein kann, zum anderen im Alter erworben wird und in der Schwangerschaft vorkommen kann. Letzteres verschwindet nach der Schwangerschaft wieder (Sollte selbstverständlich dennoch wahnsinnig ernst genommen werden!!). Diese Frauen haben dann aber ein erhöhtes Risiko am Altersdiabetes zu erkranken.
Die häufigste Form zuerst: Die Wurzel des Übels liegt beim Typ II Diabetes ("Altersdiabetes") in unseren Körperzellen, diese sind durch vermehrte Zunahme an zucker - und fetthaltigen Lebensmitteln abgestumpft gegenüber dem Insulin, welches aus unserer Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ausgeschüttet wird. Das vorhandene Zucker, welches nicht in die Zellen geschleusst wird, da nicht genug Insulin vorhanden ist, wird nun im Körper abgelagert - es baut sich eine Überzuckerung auf. (wie man diese erkennt, erfahrt ihr im 3. Punkt)
Der Typ I Diabetes ("juveniler Diabetes") ist durch eine ungenügende Insulinproduktion gezeichnet. Die Antikörper zerstören die Beta - Zellen, welche das Insulin produzieren (diese sitzen in den so genannten Langerhans'schen - Inseln in der Bauchspeicheldrüse). Hier ist es dringend notwendig das Insulin gespritzt wird. Es ist sogar schon möglich das diese Inselzellen transplantiert werden.
Beim Schwangerschaftdiabetes (auch als Typ IV bekannt) ist es wahrscheinlich so, dass durch die hormonallen Veränderungen der Blutzuckerspiegel ins schwanken gerät.

Wer jetzt mitgedacht hat uns sich wundert "Typ 2, 1 und 4... fehlt da nicht noch was?" - Richtig! Auf diesen Typen bin ich erst durch die Recherchen zu diesem Post gestoßen, als ich auf DocCheckFlexikon nachschauen wollte, ob die Informationen die ich im Kopf habe auch wirklich richtig sind und ich die so aufschreiben kann.
Laut DocCheckFlexikon handelt es sich hierbei um " weitere Formen des Diabetes mellitus, die nicht dem Typ 1 oder dem Typ 2 zugerechnet werden (...) ". Grob zusammengefasst zählen darunter als Formen die durch Infektionen, medikamentösen Einfluss oder genetische Dispositionen enstehen.

Welche Ursachen begünstigen die Enstehung von Diabetes?

Die üblichen Verdächtigen: Übergewicht, genetische Dispositionen, zunehmendes Alter, Fettstoffwechselstörungen, übermäßiger Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung, zu viel "Fast / Junk Food" und vorallem zu viel Zucker. Dadurch entsteht ein Überangebot von Glucose (Zucker) welches durch zu wenig Insulin (die Beta - Zellen "kommen nicht hinter") nicht in Zellen gelangen kann und im Körper "abgelagert" wird.
Dies betrifft hauptsächlich den Typ II, die anderen Typen sind eher auf genetische Dispositionen zurückzuschließen, bzw wird der Schwangerschaftdiabetes ebenso durch Übergewicht und Alter begünstigt. Für den Typ III benennen die Formen im Namen ihre Ursachen.
Da diese Ursachen leider immer mehr zunehmen, tritt der "Altersdiabetes" immer häufiger bei jüngeren Menschen auf...

Was muss man im Notfall beachten?

Bleiben erhöhte Zuckerwerte längere Zeit unbeachtet kann dies zu Schlappheit, langsamer heilenden Verletztungen, erhöhten Durst und vermehrte Urinabgabe, sowie Gewichtsabnahme führen. Ebenso kann ein alkoholischer Geruch aufkommen, aus diesem Grund werden bewusstlose überzuckerte meist als rausch - ausschlafende Alkoholiker abgestempelt - seid achtsam!
Wenn ihr diese Symptome für euch beim Lesen wiedererkennt, muss dies nicht heißen, dass ihr Diabetes habt, aber ihr solltet es beobachten und zum Arzt gehen. Bleibt diese Erkrankung über Jahre unerkannt, können Folgeschäden auf Nieren, Nerven, Augen und dem Herzen auftreten.

Trefft ihr auf einen Diabetiker welcher kaltschweißig ist, zittert, vermehrtes Herzschlagen und Schwächegefühl angibt, ist dieser höchstwahrscheinlich unterzuckert und ihr solltet ihm schleunigst Traubenzucker oder einen Saft geben. Vermeidet dabei unbedingt irgendwelche "Diät" oder "Light" Produkte, sowie Schokolade.

Trefft ihr auf einen Diabetiker welcher viel Durst und erhöhte Urinabgaben, sowie Müdigkeit und einen trocknen Mund angibt, ist dieser höchstwahrscheinlich überzuckert und sollte Insulin gespritzt bekommen und Wasser (oder eine andere zuckerfreie Flüssigkeit).

Auf welche Ernährung und Lebensweise sollte geachtet werden? 

Im allgemeinen: lieber naturbelassene Nahrungsmittel als verarbeitete (als bsp. lieber Kartoffelmus selber machen oder als Pellkartoffeln essen, als den aus der Tüte anrühren oder Pommes in die Friteuse werfen).
Gemüse ist das A und O. Obst ist ebenso wichtig, aber einige Produkte wie Bananen sollten gemieden werden.
Das ganze kann noch detailierter aufgeschlüsselt werden, aber dazu sollte man seinen Diabetologen fragen. Da ich das nicht bin, kann ich nur auf mein eigenen Wissen zurück greifen.
Bitte vor jeder Mahlzeit als die Messung des Blutzuckerspiegels denken und Insulin spritzen wenn nötig (bzw. als Typ - I Diabetiker immer).
Wichtig ist ebenso eine Reduktion des Gewichtes bei Übergewicht, viel Bewegung (da reicht auch manchmal das Umsteigen von Auto auf das Fahrrad oder ein ausgedehnter Spaziergang) und auch hier wieder da übliche: erhöhten Alkoholkonsum vermeiden, Rauchen vermeiden, zu hohen Blutdruck reduzieren.
Unser unbeliebtestes Körperteil sind vermutlich unsere Füße, aber auf diese sollten vorallem Diabetiker achten! Bitte nicht barfuss am Strand oder draußen rumlaufen - die Gefahr in etwas schwarfes reinzutreten und es nicht zu spüren ist sehr hoch!! Zur Pflege der Füße ist der Gang zum Podologen sehr wichtig.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, der Experte der eigenen Erkrankung zu sein - von daher bleibt informiert!
Bei Fragen oder Hinweisen könnt ihr euch gerne an mich wenden oder einen Kommentar hinterlassen.

Nächste Woche gibt es keinen Post, aberin  2 Wochen wird es um die Floskel "Sie sollten abnehmen und leichte Sportarten betreiben" gehen - die ich ja auch verwende und deswegen ist es an der Zeit mal zu erklären, was zumindest ich darunter verstehe.

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,

CoCo.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Schlaganfall - Wenn es im Gehirn donnert

Worum es geht, was für vielfältige Folgen es haben kann und was man im Falle des Falles tun muss

Hallo meine Lieben,
... zum zweiten #healthyWednesday. Heute gibt es wieder ein medizinsches Thema, welches ich mit meinem eigenen, aus der Ausbildung erworbenen, Wissen, aufarbeite und versuche euch anschaulich und verständlich zu erklären.

Los geht's!

Inhalt:

  •  Was ist ein Schlaganfall und was passiert dabei?
  • Wie kommen die verschiedenen Ausfallerscheinungen zustande?
  • Woran erkenne ich einen Schlaganfall und wie reagiere ich richtig, wenn ich sehe das jemand einen erleidet?
  • Welche Risiken begünstigen einen Schlaganfall und wie kann ich ihnen entgegenwirken?
  • Was passiert eigentlich danach mit den betroffenen Patienten?

Was ist ein Schlaganfall und was passiert dabei?

 Ein Schlaganfall ist eine schlagartige Mangelversorgung des Gehirns mit Blut. Ähnlich wie beim Herzinfarkt sind auch hier die versorgenenden Arterien verkalkt oder es haben sich Plaques gebildet die zu einer Thrombose führen. Im Gehirn kann es aber auch noch weitere Ursachen für eine Störung geben: neben einer Unterversorgung durch "verstopfte" Arterien, kann es auch durch einen Schlag oder einen Aufprall zu einer Blutung gekommen sein, dadurch sickert das Blut in den Bereich zwischem Gehirn und der daraufliegenden Hirnhaut und kann für Platzprobleme sorgen und dadurch wiederrum andere Gefäße abdrücken.
Ebenso kann - selten - auch eine Embolie ein Auslöser sein (Das ist etwas kompliziert und der Auslöser ist eigentlich eine Beinvenenthrombose - der Thrombos wird dann über das Herz in die Lunge geführt, ab hier spricht man dann vom Embolus, in einigen Fällen kann dieser auch zurück zum Herzen wandern und im seltensten Fall erwischt es die wenigen Menschen bei denen das sogenannte Foramen ovale nicht verschlossen ist. Dieses Foramen ist ein "Loch" im Herzen das bei Embryonen offen ist, damit sie gleichmäßig mit Blut versorgt werden. Wie gesagt, selten, aber möglich. Bitte macht euch jetzt nicht verrückt deswegen...).
Es gibt übrigens auch eine Form des Schlaganfall die spätestens nach 24 Stunden wieder abgeklungen ist - die Rede ist von einer TIA = transitorische ischämische Attacke (kurzandauernde Durchblutungsstörung in Form eines Anfalls). Hierbei gibt es eine Verengung eines Gefäßes durch ein Blutgerinnsel, welche sich - meist - von alleine löst und das versorgte Gebiet wird wieder durchblutet. Dies ist ein WARNSCHUSS!! Aber ein gewaltiger - so frei nach dem Motto "Mach was oder das war's". Auch wenn die Symptomatik nachlässt, sollte unbedingt in ärtzlicher Behandlung verblieben werden, denn die meisten Betroffen erleiden wenige Wochen nach einer TIA einen richtigen Schlaganfall...

Wie kommen die verschiedenen Ausfallerscheinungen zustande?

Einige kennen vielleicht dieses Bild von einer halbseitigen Körperlähmung: die eine Seite kann nicht motorisch angesteuert werden, der Arm hängt meist herab und das Bein wird nachgezogen beim Laufen. So muss ein Schlaganfall aber nicht immer aussehen - es kann genauso auch eine Empfindungsstörung in der Hand sein oder ein Sprachproblem oder die Person "vergisst" eine Körperhälfte und nimmt alles auf dieser Seite nicht mehr wahr (dann spricht man von einem Neglect).
Diese verschiedenen Bilder entstehen durch die unfassbare Komplexität des Gehirn. Wir haben für jede Tätigkeit verschiedene Bereich im Gehirn und je nachdem wo die Durchblutungsstörung eintritt, ist anschließend das Gebiet geschädigt. Übrigens: ist die rechte Hälfte des Gehirn betroffen, zeigt die linke Hälfte die Symptome - und umgekehrt.

Ich hab mal ein Bild zusammen gestellt, um zu verdeutlichen wie Komplex das Gehirn ist. Die Notizen im Bild, welche Funktionen ca. zu welchen Gebiet im Gehirn gehören, habe ich aus einem Arbeitsblatt aus der 7. Klasse in meinem Biohefter. Natürlich ist dies mehr als grob, aber ich weiß noch wie ich damals dachte "Unfassbar was das Gehirn alles kann.".
Zudem habe ich das Gehirn in 6 Farben unterteilt - die Farben grün, lila, orange und braun stehen für Gehirnlappen. Diese Lappen enthalten jeweils ganz spezifische Kerne - somit kann man jedem Lappen eine ganz eigene Funktion überordnen.
In der Farbe blau ist das Kleinhirn (Cerebellum) abgebildet, gelb ist die Brücke (Pons) - dies dient der Verdeutlichung das man nicht nur in Lappen einteilen kann, sondern das jeder Bereich des Gehirn seine eigene Funktion hat.
Unter dem Bild steht die Erklärung dazu.
Bei den Zahlen handelt es sich um einige gehirnversorgende Aterien:
1 = Arteria carotis interna
2 = Arteria cerebri anterior
3 = Arteria posterior
4 = Arteria basalis
grobe Funktionen der Lappen (es gibt noch einen weiteren Lappen, aber diesen würde ich an der Stelle vernachlässigen):
grün = Koordination, Persönlichkeit
lila = Körperwahrnehumg, Assoziationsfelder
orange = Hörzentrum
braun = Sehzentrum, Erkennen und Zuordnen
grobe Funktion vom Kleinhirn und Brücke:
blau = Gleichgewicht, Koordination
gelb = Feinmotorik, Koordination

Woran erkenne ich einen Schlaganfall und wie reagiere ich richtig, wenn ich sehe das jemand einen erleidet?

Wenn ihr seht das eine Person unsicher in der Orientierung, im Bewusstein und der Koordination ist, sie angibt das sich Extremitäten taub / gelähmt anfühlen oder kribbeln, Doppelbilder gesehen werden oder die Sicht verschwommen oder andersweitig gestört ist, das sich die Mimik verändert, sich Sprach - und / oder Sprechprobleme auftun, das sie stürzen und ganz plötzlich extrem starke Kopfschmerzen haben - dann solltet ihr nicht zögern und die 112 rufen und direkt sagen, dass ihr vermutet, das es sich um einen Schlaganfall handeln könnte. Denn dann können sich die Rettungssanitäter und Ärtze darauf einstellen und der Betroffe kann direkt zur nächsten Stroke Unit gebracht werden (einer Station die spezialisiert ist für Schlaganfallpatienten).
Habt ihr den Notruf abgesetzt, stellt die Person ruhig und sicher und kühl den Kopf! Leitet notfalls weitere Erste Hilfe Maßnahmen ein und ggf. Wiederbelebungsmaßnahmen.

Welche Risiken begünstigen einen Schlaganfall und wie kann ich ihnen entgegenwirken?

Auch hier kann ich fast vollständig auf den Post von letzter Woche zum Herzinfarkt verweisen.
Die größten Risikofaktoren sind wieder das Rauchen, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, auch übermäßiger Alkoholkonsum, Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörungen und genetische Dispositionen.
Somit ist auch hier wieder wichtig: Rauchen und Alkoholkonsum vermeiden, Einhaltung der vorgegebenen Richtlinien beim Diabetes mellitus. Zur Reduzierung des Bluthochdrucks, der Herzerkrankungen und der Fettstoffwechselstörungen sollte ein leichter wettkampfsloser Sport durchgeführt werden (Joggen, Schwimmen, Rad fahren, Nordic Walking, Skilanglauf, ...) und der Konsum tierischer Lebensmittel sollte eingestellt werden. Der Cholesteringehalt - vor allem in Fleisch, Ei und Käse - ist sehr hoch, was zu Ablagerungen in den Blutgefäßen führt, wodurch diese sich verengen. Empfehlenswerter ist der Verzehr von Gemüse (vor allem grünes) und Obst (vor allem Zitrusfrüchte und sehr antioxidatives, ballaststoffhaltiges).
Ebenso sollten Adipositas (Fettleibigkeit) und negativer Stress vermieden werden - auch hier kann leichter Sport und Entspannung sehr wichtig sein (meine persönliche Empfehlung: Yoga).

Was passiert eigentlich danach mit den betroffenen Patienten?

Das ist abhängig vom jeweiligen Erscheinungsbild. Ist die Sensibilität (bspw. der Tastsinn oder das Berühungsempfinden) gestört, so versucht man dies wieder herauszukitzeln und durch Übungen an dem jeweiligen Gebiet die Hirnregion wieder anzuregen.
Bei motorischen Einschränungen will man die Motorik verbessern, eventuell gelenkschonende Ausweichbewegungen erabeiten (wenn nötig).
Ist der Betroffene sehr unsicher, ängslich und instabil, muss selbstverständlich erstmal Schritt für Schritt Stabilität erlangt werden. Man fängt ganz klein an und baut darauf auf, was der Patient kann.
Am wichtigsten ist das Erhalten der Funktionen und das Wiedererlenen von Funktion, wir wollen Ressourcen und alles mögliche wieder rausholen. Es wird das bestmögliche getan um alte / neue Funktion wieder zu erhalten um den Alltag zu meistern.
Es ist ein durchaus langwieriger und schwerer Weg, von daher braucht man auch ganz viel Rückhalt von der Familie und Freunden, aber diese sollten ihren Angehörigen soviel Selbstständigkeit erhalten, wie es geht. Es ist lieb gemeint, die Schuhe anzuziehen, aber für die Betroffenen ist es extrem wichtig, dies selbst zu tun - auch wenn es 5 Minuten länger dauert (vorrausgesetzt diese Tätigkeit ist wirklich lösbar).

Bei Fragen oder Hinweisen könnt ihr euch gerne an mich wenden oder einen Kommentar hinterlassen.
Da ich jetzt schon das ein oder andere Mal den Diabetes mellitus angesprochen habe, halte ich es für wichtig, dies nächste Woche mal zu klären in "Diabetes mellitus oder: "Ich habe Zucker."".

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,

CoCo.

Mittwoch, 28. September 2016

Herzinfarkt - Wenn das Herz schmerzt

Die wichtigsten Infos, Vorsorge und erste Hilfe im Falle des Falles

Hallo und willkommen zum ersten #healthyWednesday.
Kurz erstmal zu diesem Hashtag: Ich versuche immer am Mittwoch einen Post zum Thema Gesundheit und / oder Physiotherapie zu veröffentlichen. Falls ihr mal einen Post verpasst, könnt ihr ganz einfach mit diesem Hashtag danach suchen.

Aber jetzt zum Thema!

Inhalt:

  • Was ist ein Herzinfarkt und wie entsteht er?
  • Woran kann man einen Herzinfarkt erkennen?
  • Wie reagiere ich richtig, wenn ich jemandem begegne, der einen Herzinfarkt erleidet?
  • Welche Risiken können einen Herzinfarkt begünstigen und wie kann man diesen entgegenwirken?
  • Was passiert eigentlich danach mit den betroffenen Patienten?

Was ist ein Herzinfarkt und wie entsteht er?

Ich selbst würde einen Herzinfarkt als eine Minderversorgung des Herzens definieren. Das bedeutet, dass die Koronargefäße, welche das Herz versorgen (ich gehe gleich nochmal genauer darauf ein), ihren Aufgaben nicht mehr voll nachgehen können und das Herzgewebe nicht mehr richtig versorgen. Die Folge davon ist ein Absterben des betroffenen, nachfolgenden Gewebes.
Ihr müsst euch das folgendermaßen vorstellen: Das Herz pumpt mit jedem Schlag knapp 5 bis 6 Liter pro Minute (in Ruhe - ohne Belastung). Nach jedem Schlag gibt eine Entspannungsphase (Diastole), währrenddessen fließt ein Teil des ausgeworfenen Blutes in die Koronargefäße - auch bekannt als Herzkranzgefäße, da sie sich wie ein Kranz um das Herz legen. Durch diese Gefäße wird die Herzmuskulatur mit Blut versorgt.
Durch Risiken die wir später noch kennenlernen, kann es dazu kommen, dass diese Herzkranzgefäße nicht mehr genug Blut transportieren - salopp gesagt verengen sie sich und lassen nicht mehr ausreichend Blut durch. Dies ist fatal, denn die nachfolgenden Gebiete werden nun nicht mehr ausreichend versorgt und sterben ab (auf schlau: nekrotisieren).

Aorta = Hauptschlagader

Woran kann man einen Herzinfarkt erkennen?

Die allertypischsten Symptome sind:
Ein starkes, brennendes Engefühl (Angina pectoris) hinter dem Brustbein, welches stärker als sonst ist (dieser Punkt trifft besonders auf Personen zu, die bereits unter einer Koronaren Herzkrankheit (verengte Herzkranzgefäße) leiden und dieses Gefühl schon kennen, diese Personen haben dann auch meist ein Nitrospray dabei - wenn dieses nicht so gut effektiv wie üblich oder gar nicht anschlägt, ist dies ein weiteres Symptom).
Starke Schmerzen - "Zerstörungsschmerzen" und Todesangst
Kaltschweißigkeit als Schocksymptom
Atemnot
Ebenso mögliche Symptome können auch Schmerzen im linken Arm, im unteren Kieferbogen und im Oberbauch sein.
Wenn Bekannte / Verwandte / Passanten / irgendwelche Menschen euch von solchen Symptomen berichten, ruft UMGEHEND den Rettungsdienst!!!!!

Wie reagiere ich richtig, wenn ich jemandem begegne, der einen Herzinfarkt erleidet?

Wie bereits erwähnt, bitte umgehend den Rettungsdienst (112) rufen und die Person ruhigstellen. Das heißt: Oberkörper hochlagern, alles einengende entfernen - und wenn ihr das Hemd zerreißen müsst, vollkommen egal -, für Frischluft sorgen, Nirtospray geben falls vorhanden und ihr davon wisst.
Falls die Person bewusstlos ist oder ihr irgendwie ein Kammerflimmern (Herz schlägt viel zu viel und vollkommen sinnlos) feststellt, beginnt mit der HERZDRUCKMASSAGE (!!!!!!!). Wenn ihr einen Defribrilator bei der Hand habt, ist das schön, ihr könnt ihn auch einsetzen, aber am aller, aller wichtigsten ist die Herzdruckmassage. Diese führt ihr folgendermaßen durch: ihr legt die Hände übereinander und steckt die Finger zusammen, kniet euch neben den Betroffenen, legt die Handwurzel der unteren Hand auf das untere Drittel des Brustbeins und drückt ca 5 cm in die Tiefe, dabei sollten eure Ellenbögen gestreckt sein und ihr solltet euch senkrecht über der Person befinden. Das ganze macht ihr 30 Mal, dann bei Bewusstlosigkeit und fehlender Atmung, beatmet ihr die Person 2 Mal in dem ihr euren Mund auf den der betroffenen Person legt und eure ausgeatmete Luft "in die Person atmet" (atmet dabei normal weiter).

Welche Risiken können einen Herzinfarkt begünstigen und wie kann man diesen entgegenwirken?

Wie oben erwähnt sind die Herzkranzgefäße verengt. Dies müsst ihr euch zum einen wie ein Rohr vorstellen, in welchem sich an den Wänden Kalk abgelagert hat (Ateriosklerose), zum anderen können sich sogenannte Plaques an den Wänden absetzen.
"Plaques?! Wie entstehen denn dort Plaques und was ist das überhaupt?" - werdet ihr euch jetzt wahrscheinlich fragen, also mal der Reihe nach: Wir haben nun also unsere Risikofaktoren und dazu zählen als wichtigste Bluthochdruck, Rauchen, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, genetische Dispositionen, zweitrangig gehören noch folgende dazu: Adipositas (Fettleibigkeit), Bewegungsmangel, negativer Stress (ja, es gibt auch positiven - sogenannten EU - Stress, welcher uns motiviert und antreibt) und chronische Entzündungen im ganzen Körper.
Zum einen können diese Risikofaktoren die Gefäßwande der Herzkranzgefäße schädigen, dadurch entstehen Wunden im der Gefäßwand, wenn eine Wunde ausheilt, entsteht viel mehr Bindegewebe - dies ist dickeres und strafferes Gewebe als davor -, die Gefäßwand wird an dieser Stelle dicker und das Gefäß verengt sich dadurch.
Zum anderen können sich kleine Partikel (zum Beispiel Fettpartikel) an der Gefäßwand einlagern und werden vom Körper als Fremdstoffe erkannt und abgekapselt. In einer instabilen Phase kann der Plaque abreißen, es entsteht auch hier eine Wunde, es werden vom Körper Thrombozyten ("Blutungsstiller") hingeschickt und diese können aber einen Verschluss bewirken.
Das klingt jetzt alles total dramatisch und ich will jetzt niemandem von euch Angst einjagen, bloß weil vielleicht ein so ein Risikofaktor auf euch zutrifft. Es sind viele Faktoren die das alles begünstigen, aber kann dem ganzen vorbeugen.
Beispielsweise indem man eben nicht raucht, indem man sich als Diabetiker an seine Vorgaben hält, indem man Übergewicht vermeidet und sich regelmäßig bewegt. Kontrolliert regelmäßig euren Blutdruck und unternehmt etwas gegen hohen Blutdruck (der obere Grenzwert beträgt 140/90). Hilfreich sind leichte Sportarten die ohne Wettkampfcharakter durchgeführt werden, wie bspw. Joggen, Rad fahren, Nordic Walking, Schwimmen, Skilanglauf.
Bitte achtet auch auf eure Lebensweise (vermeidet Stress) und eure Ernährung. Man konnte in Studien bereits feststellen, dass sich das Risiko erhöht an Herz - Kreislauf - Erkrankungen zu sterben, wenn der Verzehr von Fleisch, Fisch und anderen tierischen Produkten gesteigert ist. Dies liegt vorallem daran das diese Produkte viel Cholesterin enthalten, welches sich - wie oben beschrieben - an die Gefäßwände setzen kann. Gemüse und Obst hingegegen - v.a. grünes Gemüse und Zitrusfrüchte - senken das Herzinfarkrisiko, höchstwahrscheinlich aufgrund ihrer hohen antioxidativen Wirkung und mehr Ballaststoffen. Weitere Informationen findet ihr bspw. bei VEBU und PeTA.

Was passiert eigentlich danach mit den betroffenen Patienten?

Wenn ein Patient mit einem Herzinfarkt in ein Krankenhaus eingeliefert wird, bekommt er meist eine Thrombolyse, damit der Thrombos, der sich eventuell gebildet hat, gelöst wird. Zusätzlich kommt es zu medikamentösen Einstellung.
Physiotherapeutisch ist es extrem wichtig vor jeder Handlung den Puls zu nehmen und den Patienten gut zu befunden. Je nach Schweregrad wird die ersten Tage mit leichten Übungen im Bett begonnen, dies wird dann langsam gesteigert und dem Patienten werden viele praktische Tipps für den Alltag mitgegeben.
Ebenso sind verschiedene Entspannungsmaßnahmen von äußerster Wichtigkeit und die absofortige regelmäßige Teilnahme an Herzsportgruppen.

Bei Fragen oder Hinweisen könnt ihr euch gerne an mich wenden und unten einen Kommentar hinterlassen.
Nächste Woche geht es weiter mit dem Thema "Schlaganfall - Wenn es im Gehirn donnert".

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,

CoCo.

Sonntag, 25. September 2016

Willkommen!

Worum geht es denn hier überhaupt?

Ihr seid hier auf dem frisch geschlüpftem Blog von CoCo gelandet - einer ebenso frisch gebackenen Physiotherapeutin, die ihr erworbenes Wissen gerne weiter geben möchte.
Ebenso liegt ihr der Tierschutz viel am Herzen, aus diesem Grund werdet ihr hier, neben viel medizinischen und gesundheitlichen Themen, vieles zum Thema Tierschutz und Veganismus lesen.

Selbstverständlich ist das Design noch nicht ausgereift, daran wird noch fleißig gefeilt bis alles fertig ist.

CoCo würde sich sehr freuen wenn ihr ihren Blog abonniert, zukünftig fleißig kommentiert und mit ihr auch gerne diskutiert :)

Liebste Grüße und eine dicke Umarmung:

CoCo.

PS: Nein, ich werde zukünftig nicht in der 3. Person schreiben... :D