Mittwoch, 12. Oktober 2016

Diabetes mellitus oder: "Ich habe Zucker."

Alle sprechen von der "Zuckerkrankheit", aber was ist das überhaupt?

Einen schönen #healthyWednesday euch und herzlich Willkommen zu einem Thema, welches mir in der Ausbildung viel Kopfzerbrechen bereitet hat. Alle reden davon, aber uns wurde erst in der allerletzten Stunde "Innere Medizin" erklärt was genau da eigentlich im Körper abläuft (und am Ende hatte ich es natürlich auch als Prüfungsfrage... :,D). Ich hab das die ganzen Jahre irgendwie nie richtig verstanden wieso, weshalb, warum und mich aus diesem Grund auch immer wieder in Praktika sehr damit beschäftigt und hatte auch die Möglichkeit bei einigen Patientenberatungsgesprächen dabei zu sein und mich anschließend mit den Diabetisberaterinnen zu unterhalten. Ich möchte euch nun dieses Wissen weiterzugeben.

Inhalt:

  • Was ist Diabetes mellitus, wie entsteht es, welche Formen gibt es und wie unterscheiden diese sich?
  • Welche Ursachen begünstigen die Enstehung von Diabetes?
  • Was muss man im Notfall beachten?
  • Auf welche Ernährung und Lebensweise sollte geachtet werden?

 Was ist Diabetes mellitus, wie entsteht es, welche Formen gibt es und wie unterscheiden diese sich?

griech./lat. = "honigsüßer Durchfluss" (nicht das Ärzte damals tatsächlich den Urin der Patienten probiert haben...)
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselstörung die zum einen angeboren sein kann, zum anderen im Alter erworben wird und in der Schwangerschaft vorkommen kann. Letzteres verschwindet nach der Schwangerschaft wieder (Sollte selbstverständlich dennoch wahnsinnig ernst genommen werden!!). Diese Frauen haben dann aber ein erhöhtes Risiko am Altersdiabetes zu erkranken.
Die häufigste Form zuerst: Die Wurzel des Übels liegt beim Typ II Diabetes ("Altersdiabetes") in unseren Körperzellen, diese sind durch vermehrte Zunahme an zucker - und fetthaltigen Lebensmitteln abgestumpft gegenüber dem Insulin, welches aus unserer Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ausgeschüttet wird. Das vorhandene Zucker, welches nicht in die Zellen geschleusst wird, da nicht genug Insulin vorhanden ist, wird nun im Körper abgelagert - es baut sich eine Überzuckerung auf. (wie man diese erkennt, erfahrt ihr im 3. Punkt)
Der Typ I Diabetes ("juveniler Diabetes") ist durch eine ungenügende Insulinproduktion gezeichnet. Die Antikörper zerstören die Beta - Zellen, welche das Insulin produzieren (diese sitzen in den so genannten Langerhans'schen - Inseln in der Bauchspeicheldrüse). Hier ist es dringend notwendig das Insulin gespritzt wird. Es ist sogar schon möglich das diese Inselzellen transplantiert werden.
Beim Schwangerschaftdiabetes (auch als Typ IV bekannt) ist es wahrscheinlich so, dass durch die hormonallen Veränderungen der Blutzuckerspiegel ins schwanken gerät.

Wer jetzt mitgedacht hat uns sich wundert "Typ 2, 1 und 4... fehlt da nicht noch was?" - Richtig! Auf diesen Typen bin ich erst durch die Recherchen zu diesem Post gestoßen, als ich auf DocCheckFlexikon nachschauen wollte, ob die Informationen die ich im Kopf habe auch wirklich richtig sind und ich die so aufschreiben kann.
Laut DocCheckFlexikon handelt es sich hierbei um " weitere Formen des Diabetes mellitus, die nicht dem Typ 1 oder dem Typ 2 zugerechnet werden (...) ". Grob zusammengefasst zählen darunter als Formen die durch Infektionen, medikamentösen Einfluss oder genetische Dispositionen enstehen.

Welche Ursachen begünstigen die Enstehung von Diabetes?

Die üblichen Verdächtigen: Übergewicht, genetische Dispositionen, zunehmendes Alter, Fettstoffwechselstörungen, übermäßiger Alkoholkonsum, zu wenig Bewegung, zu viel "Fast / Junk Food" und vorallem zu viel Zucker. Dadurch entsteht ein Überangebot von Glucose (Zucker) welches durch zu wenig Insulin (die Beta - Zellen "kommen nicht hinter") nicht in Zellen gelangen kann und im Körper "abgelagert" wird.
Dies betrifft hauptsächlich den Typ II, die anderen Typen sind eher auf genetische Dispositionen zurückzuschließen, bzw wird der Schwangerschaftdiabetes ebenso durch Übergewicht und Alter begünstigt. Für den Typ III benennen die Formen im Namen ihre Ursachen.
Da diese Ursachen leider immer mehr zunehmen, tritt der "Altersdiabetes" immer häufiger bei jüngeren Menschen auf...

Was muss man im Notfall beachten?

Bleiben erhöhte Zuckerwerte längere Zeit unbeachtet kann dies zu Schlappheit, langsamer heilenden Verletztungen, erhöhten Durst und vermehrte Urinabgabe, sowie Gewichtsabnahme führen. Ebenso kann ein alkoholischer Geruch aufkommen, aus diesem Grund werden bewusstlose überzuckerte meist als rausch - ausschlafende Alkoholiker abgestempelt - seid achtsam!
Wenn ihr diese Symptome für euch beim Lesen wiedererkennt, muss dies nicht heißen, dass ihr Diabetes habt, aber ihr solltet es beobachten und zum Arzt gehen. Bleibt diese Erkrankung über Jahre unerkannt, können Folgeschäden auf Nieren, Nerven, Augen und dem Herzen auftreten.

Trefft ihr auf einen Diabetiker welcher kaltschweißig ist, zittert, vermehrtes Herzschlagen und Schwächegefühl angibt, ist dieser höchstwahrscheinlich unterzuckert und ihr solltet ihm schleunigst Traubenzucker oder einen Saft geben. Vermeidet dabei unbedingt irgendwelche "Diät" oder "Light" Produkte, sowie Schokolade.

Trefft ihr auf einen Diabetiker welcher viel Durst und erhöhte Urinabgaben, sowie Müdigkeit und einen trocknen Mund angibt, ist dieser höchstwahrscheinlich überzuckert und sollte Insulin gespritzt bekommen und Wasser (oder eine andere zuckerfreie Flüssigkeit).

Auf welche Ernährung und Lebensweise sollte geachtet werden? 

Im allgemeinen: lieber naturbelassene Nahrungsmittel als verarbeitete (als bsp. lieber Kartoffelmus selber machen oder als Pellkartoffeln essen, als den aus der Tüte anrühren oder Pommes in die Friteuse werfen).
Gemüse ist das A und O. Obst ist ebenso wichtig, aber einige Produkte wie Bananen sollten gemieden werden.
Das ganze kann noch detailierter aufgeschlüsselt werden, aber dazu sollte man seinen Diabetologen fragen. Da ich das nicht bin, kann ich nur auf mein eigenen Wissen zurück greifen.
Bitte vor jeder Mahlzeit als die Messung des Blutzuckerspiegels denken und Insulin spritzen wenn nötig (bzw. als Typ - I Diabetiker immer).
Wichtig ist ebenso eine Reduktion des Gewichtes bei Übergewicht, viel Bewegung (da reicht auch manchmal das Umsteigen von Auto auf das Fahrrad oder ein ausgedehnter Spaziergang) und auch hier wieder da übliche: erhöhten Alkoholkonsum vermeiden, Rauchen vermeiden, zu hohen Blutdruck reduzieren.
Unser unbeliebtestes Körperteil sind vermutlich unsere Füße, aber auf diese sollten vorallem Diabetiker achten! Bitte nicht barfuss am Strand oder draußen rumlaufen - die Gefahr in etwas schwarfes reinzutreten und es nicht zu spüren ist sehr hoch!! Zur Pflege der Füße ist der Gang zum Podologen sehr wichtig.

Meiner Meinung nach ist es wichtig, der Experte der eigenen Erkrankung zu sein - von daher bleibt informiert!
Bei Fragen oder Hinweisen könnt ihr euch gerne an mich wenden oder einen Kommentar hinterlassen.

Nächste Woche gibt es keinen Post, aberin  2 Wochen wird es um die Floskel "Sie sollten abnehmen und leichte Sportarten betreiben" gehen - die ich ja auch verwende und deswegen ist es an der Zeit mal zu erklären, was zumindest ich darunter verstehe.

Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,

CoCo.

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